REGULUS-ISAR: Innovationsnetzwerk Stoffliche Altholznutzung auf regionaler Ebene (ISAR)
Teilvorhaben: Produktentwicklung Pilzmyzel-basierter Altholz-Werkstoffe
Die Transformation von einer fossil-basierten zu einer biobasierten Wirtschaft lässt eine erhöhte Holznutzung mit neuen Marktakteuren erwarten. Neben der langfristigen Kohlenstoffbindung (Klimaschutz) gehört Ressourceneffizienz zu den maßgeblichen Zielen im Holzbereich. Für die Entwicklung einer zirkulären, holzbasierten Bioökonomie ist die Entwicklung neuer Wiederverwendungs- und Recyclingverfahren im Sinne der Kaskadennutzung unerlässlich. Bisher wird Altholz überwiegend energetisch verwertet, so dass das im Altholz immanente C-Bindungspotential sowie das Substitutionspotential gegenüber fossilen Rohstoffen und Primärholz mit entsprechendem Umweltentlastungspotential bisher nicht genutzt wird. Akteure haben allerdings aktuell durch bestehende Investitionen und generelle Vorbehalte wenig Anreize, eine hochwertige stoffliche Verwertung anzustoßen.
Daher ist das Ziel des Verbundprojekts die Erstellung eines Innovationskonzepts zur kreislaufoptimierten stofflichen Nutzung von Altholz (Forschungsphase) in einem Open Innovation-Ansatz und dessen Validierung in Reallaboren (Umsetzungsphase) für Bayern. Die Kriterien der technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit sowie der ökologischen und gesellschaftlichen Eignung sollen insbesondere Beachtung finden. Ausgehend von einem zirkulären Kaskadenmodell werden drei Innovationspfade verfolgt:
- Dimensionserhaltende Vollholz-Verwendung (Sortierung und Aufbereitung von Altholz bis zur Entwicklung eines Produktes)
- Entwicklung und Optimierung von chemischen Aufschlussverfahren für Altholz als Rohstoff in Bioraffinerien
- Altholz als Substrat für Pilzmyzel-basierte Werkstoffe
Der Projektteil der Arbeitsgruppe Pilz-Biotechnologie in der Holzwissenschaft behandelt das Arbeitspaket 3.3. Hier werden zur Herstellung von Altholzkompositen geeignete einheimische holzabbauende Pilze identifiziert und als biogene Bindemittel für Komposite benutzt. Daneben wird der Einfluss von Verunreinigungen im Altholz auf das Pilzwachstum getestet in Quervernetzung zur chemischen Analyse von Altholzkontamination in Arbeitspaket 3.2.
Als Nächstes wird der Herstellungsprozess von Pilz-Altholz-Kompositen optimiert. Die relevanten Materialeigenschaften von hergestellten Kompositen werden bestimmt und verfeinert. Anschließend wird zusammen mit dem Projektpartner Landpack GmbH ein optimiertes Herstellungsverfahren für Verpackungsmaterial aus Pilz-Altholzkompositen entwickelt.
Laufzeit: | 2023 – 2026 |
Bearbeitung: | AP3.3: Tim K. Felle, Tanja Karl, Mika Hayashi, J. Philipp Benz |
Weitere Projektpartner
- Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH (Stefan Torno)
- Technische Universität München (Lehrstuhl für Holzwissenschaft, Arbeitsbereich Stoffstrommanagement: Mika Hayashi & Gabriele Weber-Blaschke)
- Technische Hochschule Rosenheim (Sandra Krommes; Dominik Pentlehner; Matthias Zscheile; Veronika Auer)
- Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Professur für Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe, Klaus Menrad)
- Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (Abteilung Forsttechnik, Betriebswirtschaft und Holz; Herbert Borchert)
- Franz Obermeier GmbH (Praxispartner)
- Landpack GmbH (Praxispartner)
Zum Projektsteckbrief: ISAR
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